Die Stundenweise Seniorenbetreuung hilft Senioren und entlastet pflegende Angehörige. Im
Rahmen der sog. 24 Stunden Pflege ermöglicht sie Betreuungskräften aus Osteuropa gegebenenfalls die
Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten. Besonders geeignet ist sie für ältere
Menschen, die grundsätzlich noch gut in der Lage sind, alleine
zu leben. Sie haben nur mit wenigen Alltagsverrichtungen Probleme, ihnen
fehlt es aber nicht selten an Gesellschaft und sozialem Austausch. Mit
einem Alltagsbegleiter können sie wieder an Veranstaltungen teilnehmen
oder Freunde besuchen.
# Definition Seniorenbetreuer bzw. Alltagsbegleiter
Mittels einer Fortbildung können Interessierte seit der Pflegereform 2008 eine Zusatzausbildung zum Betreuungsassistenten oder Alltagsbegleiter absolvieren.
Aufgrund des Fachkräftemangels in der Pflege sind diese Kräfte eine
wichtige Stütze in Pflegeheimen und im privaten Umfeld. Die Ausbildung
dauert 4-6 Monate. Alltagsbegleiter sorgen zudem für die Aktivierung
Pflegebedürftiger durch Gesellschaft, Unterhaltung und Beschäftigung.
Die Qualifizierung umfasst 160 Stunden und vermittelt folgende Kompetenzen:
- Grundkenntnisse der Kommunikation und Interaktion unter
Berücksichtigung der jeweiligen körperlichen oder geistigen
Beeinträchtigungen der zu betreuenden Personen
- Grundkenntnisse über diverse im Alter typische somatische und
psychische Erkrankungen, wie Demenz und Diabetes oder degenerative
Erkrankungen und deren Behandlungsmethoden
- Grundkenntnisse der Pflege, Pflegedokumentation und Hygieneanforderungen
- Einblicke in Ernährung und Hauswirtschaft
- Verhalten im Notfall und Erste Hilfe Maßnahmen
# Kosten der stundenweisen Seniorenbetreuung
Die Kosten variieren in Abhängigkeit vom Anbieter und der vereinbarten Leistung und liegen bei 15 bis 35 Euro pro Stunde. Dazu kommen die Aufwände für die Anfahrt. Hat Ihr Angehöriger einen Pflegegrad, ist eine Verrechnung mit dem Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat möglich.
# Leistungen der stundenweisen Seniorenbetreuung
Die Leistungen richten sich ganz nach den Wünschen und Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person.
Mögliche Leistungen sind beispielsweise:
- Grundpflege
- Haushaltshilfe
- Gesellschaft und Betreuung
- Freizeitbegleitung
- Einkäufe
- gemeinsames Kochen
- Vorlesen
- Ausflüge
- Theaterbesuche
Falls dauerhafte Betreuung nötig ist
Soll Ihr Angehöriger dauerhaft betreut und gepflegt werden, kann die sog. 24 Stunden Pflege eine geeignetere Versorgungsform sein. Bei dieser Art der Versorgung ziehen Betreuungskräfte aus Osteuropa in den Haushalt der hilfsbedürftigen Person ein und übernehmen Grundpflege, Haushaltsführung und Alltagsbegleitung.
# Wer bietet niedrigschwellige Angebote an?
Der Markt an Anbietern ist groß: Er
reicht von ambulanten Pflegediensten über organisierte
Nachbarschaftshilfe und Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz bis zu
ehrenamtlichen Besuchsdiensten.
Bei manchen Dienstleistern kann die
Betreuung nicht nur für einzelne Stunden, sondern auch für ganze Tage
gebucht werden. In Ballungsräumen ist die Auswahl an Anbietern deutlich
höher als in ländlichen Gebieten. Häufig wird der Entlastungsbetrag (125
Euro pro Monat für alle Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 1) zur Deckung
der Kosten verwendet.
# Überregionale Anbieter von stundenweiser Seniorenbetreuung
Bundesweit tätige Dienstleister unterstützen Senioren in den eigenen
vier
Wänden mit Gesprächen, Spielen oder Vorlesen und begleiten sie zu
Arztbesuchen oder Veranstaltungen. Darüber hinaus nehmen die
Betreuungskräfte Aufgaben der Grundpflege wie Waschen, An-und Ausziehen
oder Nahrungszubereitung wahr. Menschen mit Demenz werden in ihrem
Alltag betreut und bei Bedarf über Nacht versorgt.
Regionale Standorte
Die Betreuungskräfte sind vor Ort in
den Haushalten stundenweise und tageweise tätig, ihr Einsatz wird von
regionalen Standorten aus koordiniert. Eine
leitende Pflegefachkraft wählt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
aus, koordiniert die Einsätze und sichert die fachliche Qualität. Die
Abrechnung der Betreuungsleistungen erfolgt direkt mit der Pflegekasse.
# Ambulante Pflegedienste
Neben Leistungen der Grund- und
Behandlungspflege bieten viele ambulante Pflegedienste stundenweise
Seniorenbetreuung an – zu Hause über Ergänzungskräfte oder in den Räumen
einer externen Tagespflege. Die
Betreuungskräfte übernehmen soziale Aufgaben wie die Begleitung zu
Spaziergängen oder Vorlesen, aber auch haushaltsnahe Dienstleistungen
wie Aufräumen, Abspülen und Hilfe bei der Nahrungszubereitung. Auch
Betreuung für Menschen mit Demenz gehört zu den Tätigkeiten.
Kommt der ambulante Pflegedienst
bereits für Leistungen der Grund-und Behandlungspflege ins Haus, ist es
ggf. sinnvoll, die Zusammenarbeit auf die stundenweise Seniorenbetreuung
auszuweiten.
# Organisierte Nachbarschaftshilfe
Die organisierte Nachbarschaftshilfe
hat eine lange Tradition und ist meist bei Kirchen, Wohlfahrtsverbänden
oder Pflegediensten angesiedelt. Die Nachbarschaftshelfer übernehmen
keine pflegerischen Tätigkeiten, unterstützen aber im Haushalt oder
begleiten Pflegebedürftige zum Arzt oder beim Einkaufen. Sie kommen aus
verschiedenen Alters- und Berufsgruppen und werden für ihren Aufwand
stundenweise entschädigt.
Die Einsatzleitung der
Nachbarschaftshilfe koordiniert die Aktivitäten der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und unterliegt wie diese der Schweigepflicht. Alle
Einsatzkräfte sind über den jeweiligen Träger unfall- und
haftpflichtversichert. Die Kosten für die Nachbarschaftshilfe sind meist
geringer als für andere Dienstleistungen der stundenweisen
Seniorenbetreuung.
# Betreuungsgruppen für Menschen mit (und ohne) Demenz
In Städten oder größeren Gemeinden
gibt es ein vielfältiges Angebot an externer Seniorenbetreuung in
Gruppen. Häufig haben die Zusammenkünfte einen festen thematischen
Schwerpunkt (Museumsgruppe, Ausflugsgruppe) und gehören zu Institutionen
wie Mehrgenerationenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Diensten. Die
Anfahrt zur Gruppe wird selbst organisiert.
Betreuungsgruppen eignen sich gut, um Senioren mit oder ohne Demenz schrittweise an das Konzept der Tagespflege heranzuführen.
# Ehrenamtliche Besuchsdienste
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter kommen zu den Pflegebedürftigen nach Hause und
übernehmen soziale Aufgaben wie Vorlesen, Spazierengehen oder gemeinsame
Gespräche. Sie werden in Schulungen intensiv auf diese Aufgabe
vorbereitet und haben immer einen hauptberuflichen Ansprechpartner beim
jeweiligen Träger.
Die Leistungen der ehrenamtlichen Besuchsdienste sind kostenfrei.