# Wann Angehörige Rente für nicht erwerbsmäßige Pflege erhalten
Nach
Angaben des Bundesgesundheitsministeriums pflegen etwa 4,7 Millionen
Deutsche pflegebedürftige Angehörige oder Nahestehende. Dieses
unentgeltliche Engagement wird vom Gesetzgeber honoriert: Die
Rentenkasse wertet die Pflege für die Rente der Pflegenden wie
Erwerbsarbeit. Bei dieser sogenannten nicht erwerbsmäßige Pflege zahlt
die Pflegekasse oder die private Pflegeversicherung des
Pflegebedürftigen die Beiträge zur Rentenversicherung des Pflegenden.
Folgende Vorraussetzungen müssen für den erhalt von Rentenleistungen erfüllt sein:
- Sie pflegen einen ooder mehrere Menschen mit jeweils Pflegegrad 2 oder höher
- Sie erbringen mehr als 10 Stunden Pflege an mindestens 2 Tagen pro Woche.
- Wird die Pflege von verschiedenen Personen geteilt so muss jeder Pflegende einen Mindestpflegeaufwand von 10 Stunden leisten.
- Sie arbeiten nebenher nicht mehr als 30 Stunden pro Woche
- Die Pflege wird in häuslicher Umgebung erbracht
Die Höhe der Zahlung orientiert sich daran ob Pflegegeld,
Pflegesachleistungen oder eine Kombination dieser beiden Leistungen
bezogen werden. Weiter unterscheidet der Gesetzgeber noch zwischen
Ostdeutschland und Westdeutschland.
# Tabelle: Wieviel Rente erhalten pflegende Angehörige?
# Ein Rechenbeispiel
Eine Tochter in Ostdeutschland versorgt ihre 80-jährige Mutter mit
Pflegegrad 4. Die Mutter erhält Pflegegeld der Pflegekasse. Die Tochter
versorgt die Mutter ohne zusätzliche Unterstützung eines ambulanten
Dienstes.
Die Pflegekasse überweist der Rentenkasse der Tochter jährlich 4.484€
für ihre Pflegetätigkeit. Der Rentenanspruch der Tochter erhöht um
20,62 € jeden Monat.
Wichtig: Erst einen Pflegegrad beantragen
Wollen Sie Rente für die Pflege eines Angehörigen beziehen, so muss
die zu pflegende Person mindestens den Pflegegrad 2 haben. Der
Pflegegrad ist die Vorraussetzung dafür, dass die Pflegekasse
finanzielle Unterstützung leistet. Dies umfasst Mittel für die
unmittelbare Pflege als auch Zahlungen an die Rentenkasse der pflegenden
Angehörigen. Wie Sie einen Pflegegrad richtig beantragen erfahren Sie
hier: Pflegegrad beantragen.
# Weiteren finanziellen Vorteile für pflegende Angehörige
Neben zusätzlicher Rente profitieren pflegende Angehörige von weiteren finanzielle Unterstützungsleistungen wie bspw. steuerliche Entlastungen. Verfügt die zu betreuende Person über einen Pflegegrad so können Angehörige die Kosten der Pflege abzüglich eines Eigenanteils steuerlich absetzen. Der Eigenanteil entfällt allerding, wenn ein Pflegepauschalbetrag beantragt wird. Im Jahr 2018 betrug dieser 934€ und wenn Sie einen Angehörigen mit Pflegegrad vier oder fünf pflegen. Den Pflegepauschalbetrag können Sie auch mehrfach erhalten - beispielsweise, wenn Sie beide Elternteile pflegen.
Lesen sie unseren Artikel „Alle Leistungen der Pflegekasse“, um zu erfahren welche weiteren Förderungen Ihnen zustehen.