# Warum Ernährung im Alter besondere Aufmerksamkeit erfordert
Gesunde Ernährung ist sowohl in jungen Jahren als auch in alten Tagen
wichtig für die körperliche und mentale Gesundheit. Im höheren Alter
kommt hinzu, dass körperliche Veränderungen einen direkten Einfluss auf
die Ernährung im Alter haben. Zu diesen Veränderungen zählen:
- Abnahme von Muskelkraft und Muskelmasse
- Mangelndes Durstempfinden
- Kaubeschwerden und Schluckstörungen
- Verändertes Verdauungssystem
- Sehstörungen und Veränderung des Geschmacksempfindens
- Einfluss von Medikamenten und Krankheiten
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Verstopfung
# Abnahme von Muskelkraft und Muskelmasse
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper und es kann
schwieriger werden, eine ausgewogene Ernährung aufrechtzuerhalten. Ein
Phänomen, das als Sarkopenie bezeichnet wird, ist die Abnahme der
Muskelmasse und eine damit einhergehende Verringerung der körperlichen
Kraft. Auch der Kalorienbedarf im Ruhezustand (Grundumsatz) sinkt
aufgrund des Verlusts an Muskelmasse. Das kann dazu führen, dass der
Appetit, die Beweglichkeit und die Belastbarkeit im Alter abnehmen.
Personen, die sich wenig bewegen, sind besonders von diesen
Veränderungen betroffen. Eine ausgewogene Ernährung im Alter und ein
guter Gesundheitszustand können jedoch dazu beitragen, die Beweglichkeit
und Gehfähigkeit zu erhalten und das Risiko von Krankheiten, Stürzen
und Knochenbrüchen zu minimieren.
# Mangelndes Durstempfinden
Im Alter kann es schwieriger werden, den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Senioren sollten mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken,
um ausreichend hydriert zu bleiben. Ein gemindertes Durstempfinden kann
dazu führen, dass Senioren automatisch weniger trinken. Um dies zu
vermeiden, kann es hilfreich sein, feste Trinkpläne und
Erinnerungshilfen zu nutzen. Beispielsweise können Wecker gestellt
werden oder Sie bereiten die Trinkmenge für den Tag schon morgens vor.
Feste Trinkrituale zum Essen zu bestimmten Tageszeiten können hilfreich
sein. Auch das Trinkgefäß kann dazu beitragen, die empfohlene Trinkmenge
zu erreichen, indem bunte Trinkbecher verwendet werden, bedruckte
Fototassen oder die persönliche Lieblingstasse als "kleine Belohnung" am
Ende des Tages.
Anzeichen für Dehydrierung sind:
- Kopfschmerzen
- Mundtrockenheit
- Konzentrierter Urin
- Verminderte Schweißbildung
- Schwindel beim Aufstehen
- Müdigkeit und Konzentrationsschwächen
# Kaubeschwerden und Schluckstörungen
Eine Schluckstörung, auch als Dysphagie bekannt, tritt auf, wenn
Menschen Schwierigkeiten haben, Nahrung und Flüssigkeiten in die
Speiseröhre zu transportieren und somit Schwierigkeiten beim Schlucken
haben. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und
Lebensqualität haben. Mangelnde Feuchtigkeit im Mund, verursacht durch
unzureichendes Trinken oder bestimmte Medikamente, kann zu
Schluckbeschwerden führen. Betroffene haben nicht nur Schwierigkeiten
beim Essen und Trinken, sondern leiden auch unter der ständigen Angst,
sich zu verschlucken. Dies kann sowohl körperlich als auch psychisch
belastend sein. Außerdem beeinflusst es die Ernährung im Alter und führt
zu verminderter Nahrungsaufnahme.
Tipps bei Schluckstörungen:
- Keine Ablenkungen beim Essen
- Möglichst nicht sprechen während des Essens
- Auf stabile und aufrechte Sitz- und Kopfhaltung achten
- Konsistenz
der Nahrung auf die Bedürfnisse der Person anpassen (gegebenenfalls
Speisen einzeln pürieren oder auf pürierte Gerichte zurückgreifen)
- Flüssigkeiten mit speziellen Produkten andicken
- Langsam essen, gut und gründlich kauen, kleine Bissen und Schlucke nehmen
- Nach jedem Schluck Tasse/Glas abstellen und nachschlucken
- Mund vor dem nächsten Bissen vollständig leeren
Probleme beim Kauen können verschiedene Ursachen haben: schlecht
sitzende Zahnprothesen, die Schmerzen beim Essen verursachen, fehlende
Zähne, Absenkung des Kiefergelenks, verminderte Kraft und Ausdauer der
Kaumuskulatur, Tumore, Lähmungen oder unzureichende Mundhygiene, die zu
Entzündungen führen kann. Diese Probleme können zu Schwierigkeiten beim
Essen und zur Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel führen, was sich
wiederum auf die Ernährung und Gesundheit älterer Menschen auswirkt.
Tipps bei Kauproblemen:
- Aufmerksam die Nahrungsaufnahme beobachten
- Konsistenz der Nahrung anpassen (pürieren/klein schneiden)
- Mögliche Schmerzen beim Essen erfragen
- Mund nach dem Essen gründlich ausspülen
- Gebiss täglich reinigen
- Zahnersatz regelmäßig überprüfen und anpassen
# Verändertes Verdauungssystem
Im Alter verändert sich der Magen-Darm-Trakt, was Auswirkungen auf
die Verdauung hat. Es kann zu einer geringeren Bildung von
Verdauungsenzymen und damit einer geringeren Aufnahme von Nährstoffen
führen. Veränderungen an der Magenschleimhaut bewirken, dass der Körper
nicht ausreichend Vitamin B12 aufnimmt, was Mangelerscheinungen wie
Anämie und Probleme im Nervensystem bewirken kann.
Empfehlung: Um Mangelernährung zu vermeiden, sollten ältere Personen öfter kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen.
# Sehstörungen und Veränderung des Geschmacksempfindens
Im Alter kann die Wahrnehmung von Lebensmitteln beeinträchtigt sein,
was sich auf das Essverhalten auswirkt. Senioren können Speisen weniger
ansprechend finden, weil sie diese z. B. aufgrund von Sehproblemen wie
dem Grauen Star nicht mehr so gut wahrnehmen. Auch das
Geschmacksempfinden kann sich verändern, da die Anzahl der
Geschmacksknospen im Alter abnimmt. Dadurch können Speisen als fade
empfunden werden, was zu Appetitlosigkeit und Mangelernährung führen
kann. Manche Senioren entwickeln aufgrund dieser Veränderungen eine
Vorliebe für süße Speisen.
# Einfluss von Medikamenten und Krankheiten
Ein trockener Mund kann durch die Einnahme bestimmter Medikamente bei
Senioren zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme führen. Auch ein nicht
optimal sitzender Zahnersatz kann das Geschmacksempfinden
beeinträchtigen, da er einen großen Teil der Mundschleimhaut bedeckt.
Einige der häufigsten Gesundheitsprobleme, die spezielle Ernährungsbedürfnisse mit sich bringen, sind:
- Demenz, bei der sich die Geschmackswahrnehmung verändern kann und die Betroffenen keinen Hunger oder Appetit mehr verspüren
- Diabetes,
bei dem eine fettarme Ernährung und Lebensmittel mit niedrigem
glykämischen Index empfohlen werden, um die Blutzuckerregulation zu
unterstützen
- Parkinson-Syndrom, bei dem eine ballaststoffreiche Ernährung Senioren helfen kann, die Symptome zu lindern
- Altersdepressionen, bei denen eine ausgewogene Ernährung im Alter helfen kann, das Wohlbefinden zu verbessern
- Rheumatische
oder entzündliche Erkrankungen, bei denen eine entzündungshemmende
Ernährung empfohlen wird, um die Symptome zu lindern
# Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Im Alter entwickeln sich bei Senioren häufig Unverträglichkeiten
gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Diese können in
Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Blähungen, aber auch in
Kopfschmerzen nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten. Um
sicherzustellen, dass Senioren sich trotz möglicher Unverträglichkeiten
ausgewogen ernähren, sollten Sie solche Symptome mit einem Arzt
besprechen und einen Ernährungsplan erstellen, der die Intoleranz
berücksichtigt.
Die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind:
- Fruchtzucker (Fruktose)
- Milchzucker (Laktose)
- Gluten
- Histamin
# Verstopfung
Verstopfungen können zu Schmerzen bei der Entleerung des Darms
führen. Das bewirkt bei Senioren häufig eine Reduktion der Trink- und
Essensmenge. Um den Darm wieder in Schwung zu bringen, sind natürliche
Füllstoffe wie quellende Pflanzenfasern bei der Ernährung bei
Verstopfungen im Alter unerlässlich. Sie machen den Stuhl weicher und
voluminöser, wodurch eine schnellere und regelmäßige Entleerung des
Darms ermöglicht wird. Empfehlenswert bei Beschwerden mit Darmträgheit
sind 35 Gramm Ballaststoffe täglich, die man durch ausreichend
Vollkornprodukte, Gemüse und Obst erhält. Ein weiteres natürliches
Hausmittel gegen Verstopfung ist warmes, gesalzenes Wasser. Ein Glas
davon auf nüchternen Magen getrunken, kann den Entleerungsreiz des Darms
auslösen und wirkt aktiv gegen die Verstopfung.
# 10 Tipps für eine ausgewogene Ernährung im Alter
Für Senioren ist es wichtig, dass ihre Ernährung an Vorerkrankungen
angepasst wird. Durch den Einbezug der Familie kann gemeinsam ein
Ernährungsplan erstellt werden. Folgende Tipps helfen Ihnen und den
Senioren bei der Erstellung eines abwechslungsreichen und gesunden
Ernährungsplan:
# Tipp 1: Viel Gemüse und Obst
Obst und Gemüse liefert dem Körper wichtige Nährstoffe wie Vitamine
und Mineralstoffe. Die Nährstoffe wirken unterstützend für das
Immunsystem und hemmen Entzündungen. Eine Faustregel der deutschen
Gesellschaft für Ernährung lautet: fünf Mal am Tag Gemüse und Obst, was
etwa 650 Gramm entspricht.
So klappt es:
- Probieren Sie neue Gemüsesorten beim Kochen aus, wie zum Beispiel lila Blumenkohl.
- Fügen Sie dem Lieblingsessen des Seniors kleine Mengen Gemüse hinzu, z.B. Karotten oder Paprika in einer Bolognese Sauce.
- Suppen aus Gemüse eignen sich perfekt für eine warme Mahlzeit.
- Ersetzen Sie Nudeln durch Zucchini oder Karotten, indem Sie das Gemüse in Streifen schneiden
- Blumenkohl kann als Reis eingesetzt werden.
- Zucchini klein geraspelt, können beim Frühstück als Ersatz für Haferflocken benutzt werden.
- Kirschtomaten oder Gemüsesticks sind ein idealer Snack für zwischendurch.
- Werten Sie das Brot zum Abendessen mit Gemüsestreifen auf.
- Gewöhnen Sie den Senior an einen Beilagensalat zu einer Hauptspeise.
- Pürieren Sie Gemüse! Testen Sie Rote Bete mit Birne in einem leckeren Smoothie.
# Tipp 2: Wichtige Vitamine und Spurenelemente
Senioren mangelt es oft an Vitaminen und Spurenelementen wie Vitamin D, Folsäure und Jod.
Vitamin D
ist für unseren Körper unerlässlich, da es die Aufnahme von Kalzium im
Magen unterstützt und zusammen mit Kalzium und Vitamin K die Knochen
stärkt. Es ist auch wichtig für die Gesundheit von Organen, das
Immunsystem, Muskeln, Nerven und unser Gehirn. Mit zunehmendem Alter
nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, Vitamin D durch Sonneneinstrahlung
auf der Haut zu produzieren, deshalb sollte man es bewusst mit der
Nahrung aufnehmen.
Folsäure gehört zu den B-Vitaminen und schützt den
Körper bereits im Mutterleib. Es hilft bei der Vermeidung von
Missbildungen, unterstützt die Zellteilung, verhindert Blutarmut im
Alter und wirkt präventiv gegen psychische und altersbedingte
Krankheiten. Ein Mangel kann durch unzureichende Ernährung,
Alkoholmissbrauch, Verdauungsstörungen, Lebererkrankungen und bestimmte
Medikamente verursacht werden.
Jod gehört zu den Mineralstoffen, die häufig in
unzureichender Menge aufgenommen werden. Es ist ein wichtiger Baustein
für die Funktion der Schilddrüse, die viele wichtige Körperfunktionen
reguliert, einschließlich des Stoffwechsels.
Empfehlung: Lassen Sie regelmäßig ein großes Blutbild erstellen, um
zu erfahren, welche Nährstoffe in dem Speiseplan des Seniors besonders
wichtig sind.
So klappt es:
- Für Vitamin D eignen sich folgende Lebensmittel: fettige Fische
(Hering, Makrele, Lachs), Lebertran, Eigelb, Speisepilze und
angereicherte Lebensmittel wie Margarine. Hierbei ist es wichtig, nicht
zu viel von fettigen Lebensmitteln zu konsumieren und im Zweifelsfall
lieber Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
- Für Jod eignet sich: Seefisch und mit Jod angereichertes Salz.
- Für
Folsäure eignet sich: grünes Gemüse, insbesondere Blattgemüse wie
Spinat und Salate, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen, Sprossen,
Weizenkeime und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier.
# Tipp 3: Viel Vollkorn
Durch die wertvollen Nährstoffe und Ballaststoffe im Vollkorn wird
die Verdauung angeregt, was besonders für ältere Menschen von
Vorteil sein kann, da der Darm im Alter nicht mehr so aktiv ist.
So klappt es:
- Steht Vollkorn auf einem Produkt, muss auch Vollkorn drin sein.
Genauer: 90 Prozent des eingesetzten Mehls müssen Vollkornmehl sein. Der
Begriff ist geschützt!
- Ein Einstieg in den Tag kann ein
Haferflockenmüsli sein, da Haferflocken Vollkorn enthalten. Sie eignen
sich auch gut als Zutat in Desserts oder Smoothies.
- Müsli
enthält häufig viel Zucker und nur noch wenig Vollkorn. Tipp: Immer auf
die Inhaltsstoffe achten und extra Haferflocken zum Müsli geben.
- Gutes Brot muss nicht aus Weizen sein, fein gemahlenes Vollkorn ist einfacher zu verdauen.
- Vollkornnudeln
passen gut zu kräftig gewürzten Soßen oder pikanten Käsekrusten.
Probieren Sie verschiedene Sorten aus, um den richtigen Geschmack für
den Senior zu finden.
- Bulgur mit Gemüse ist ein leckeres Mittagessen, das zudem nahrhaft und gesund ist.
- Leinsamen
oder Flohsamenschalen sind ebenfalls gute Quellen für Ballaststoffe und
sind leichter verträglich als Vollkorn. Erinnern Sie den Senior daran,
mindestens 200 Milliliter Flüssigkeit pro Teelöffel zu trinken.
- Es ist wichtig, die Nahrung gut zu kauen und ausreichend zu trinken, um die Ballaststoffe besser zu verdauen.
# Tipp 4: Viel Eiweiß
Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse ab, insbesondere wenn man
sich weniger bewegt. Um Kraft und Mobilität zu erhalten, ist es
wichtig, regelmäßig Bewegung und Kraftsport zu treiben sowie eine
eiweißreiche Ernährung im Alter zu befolgen. Eiweiß ist wichtig für den Aufbau von Muskeln, deshalb sollte jede der drei Hauptmahlzeiten eiweißreich sein.
So klappt es:
- Zum Frühstück zu den Haferflocken und dem Obst noch einige
Cashews hinzugeben. Nüsse sind proteinreich und ein guter Snack für
zwischendurch.
- Anstatt dem Müsli kann auch ein Vollkornbrot mit Käse und Spiegelei viel Eiweiß am Morgen liefern.
- Linseneintopf mit Fleisch oder Tofu eignet sich als proteinreiches Mittagessen.
- Zum Abendessen ist Thunfisch mit grünem Gemüse eine gute Wahl für eine gesunde letzte Mahlzeit.
# Tipp 5: Gute Fette
Früher wurden in vielen Ernährungsratgebern Fette verteufelt. Es ist
wichtig, zwischen guten und schlechten Fetten zu unterscheiden. Als
sogenannte „schlechte Fette“ werden oft gesättigte Fettsäuren
bezeichnet, da sie im Übermaß den Cholesterinspiegel erhöhen können –
und damit das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen und Diabetes. Sie
stecken in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern und
Milchprodukten. Als die „guten Fette“ gelten ungesättigte Fettsäuren.
Ungesättigte Fettsäuren stecken vor allem in Nüssen, Avocados und
pflanzlichen Ölen wie Olivenöl und sind wichtig für die Vitaminaufnahme
im Körper. Außerdem senken sie den Cholesterinspiegel.
So klappt es:
- Messen Sie Fette und Öle mit einem Löffel ab, um ein Gefühl für
die Menge zu bekommen. Etwa 2 TL Streichfett und 2 bis 3 EL Öl decken
den Tagesbedarf ab.
- Zum Anbraten eignen sich Öle wie Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöle.
- Für Salate eignen sich Walnuss- oder Leinöl, die einen besonders gesunden Mix aus ungesättigten Fettsäuren bieten.
- Aufs Brot passen Butter oder Mischstreichfett aus Butter und Rapsöl.
- Es ist besser, zu schmoren oder zu braten, anstatt zu frittieren.
- Das Essen nicht zu stark anbraten.
- Es ist empfehlenswert, öfter Fisch statt Fleisch zu essen.
- Lieber Nüsse als Knabberzeug anstelle von Chips oder Keksen.
- Beim
Einkauf sollten Sie auf die Zutatenliste achten und Produkte vermeiden,
die "pflanzliches Fett, teilweise gehärtet" enthalten, da diese oft
ungesunde Transfette (künstliche Fette) enthalten.
# Tipp 5: Weniger Zucker und Salz
Zucker und Salz können sowohl den Zähnen als auch der Gesundheit
schaden. Zu viel Zucker kann zu Übergewicht, Diabetes und hohen
Blutfettwerten führen. Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen. Um dies
zu vermeiden, ist es wichtig, bei der Ernährung von Senioren auf den
Verzehr von Zucker und Salz zu achten.
So klappt es:
- Statt Zwischenmahlzeiten mit süßen Snacks lieber ein kleines Dessert zu genießen, wenn man bereits satt ist.
- Obst als süße Alternative zu Süßigkeiten wählen.
- Zucker
steckt oft in verarbeiteten Lebensmitteln wie Tomatensoßen aus dem
Glas, Dosenfisch oder Fertiggerichten, daher sollten Sie auf die
Zutatenliste achten.
- Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft und
andere Alternativen zu Zucker sind nicht zwingend besser als Zucker und
es ist ratsam, sich an weniger süße Geschmäcker zu gewöhnen.
- Nur
bei Bedarf salzen und kreativ mit Gewürzen experimentieren, um einen
Geschmack zu verleihen, wie z.B. Oregano zu Tomaten, Minze zu Zucchini
oder Curry zu Brokkoli.
# Tipp 6: Ausreichend Wasser trinken
Senioren sollten genug Wasser trinken, um sich konzentriert,
energiegeladen und gesund zu fühlen. Im hohen Alter kann das Durstgefühl
nachlassen, weshalb sie besonders darauf achten sollten, genug zu
trinken. Gesunde Erwachsene sollten jeden Tag etwa 1,5 Liter
Flüssigkeit zu sich nehmen, bei Hitze oder Sport ist sogar noch mehr
erforderlich. Menschen mit Herz- oder Nierenerkrankungen sollten jedoch
Rücksprache mit dem zuständigen Arzt halten, um die richtige Menge an
Flüssigkeit zu bestimmen.
So klappt es:
- Am Morgen eine Trinkration für den Tag bereitstellen, um den Überblick zu behalten.
- Ein Lieblingsglas kann einen Anreiz bieten, mehr zu trinken.
- Man
kann große Wasserflaschen kaufen, die genug Wasser für einen ganzen Tag
enthalten. Das hilft dabei, im Auge zu behalten, wie viel man getrunken
hat.
- Es ist ratsam, gesüßte Getränke wie Eistee oder Limonade zu vermeiden und stattdessen Wasser zu trinken.
- Wasser kann mit Zitronensaft, Ingwer oder Minze aufgewertet werden.
- Ein Orangensaft zum Frühstück oder ein Tee am Nachmittag schaffen Abwechslung und führen zu mehr Spaß beim Trinken.
- Bei Senioren ist es ratsam, einen Trinkplan zu erstellen und feste Trinkrituale festzulegen.
# Tipp 7: Saisonal und regional einkaufen
Regionales und saisonales Gemüse hat viele Vorteile. Es kann reif
geerntet werden, was bedeutet, dass es gesünder ist, da es Vitamine und
Pflanzenstoffe enthält und zudem besser schmeckt. Außerdem ist
regionales Gemüse oft pestizidfrei.
So klappt es:
- Im Supermarkt deutsches Gemüse wählen (dabei auf das Etikett achten!).
- Auf dem Wochenmarkt bieten Bauern der Region ihr Gemüse an. Hier nachfragen, denn manches ist zugekauft.
- Der
nächste Bioladen ist schwer erreichbar? Lassen Sie dem Senior eine
Biokiste liefern oder machen Sie bei der solidarischen Landwirtschaft
mit.
- Besorgen Sie dem Senior einen saisonalen Obst- und
Gemüsekalender, sodass Sie oder die Betreuungskraft genau Bescheid
wissen, welche Nahrungsmittel Saison haben.
- Schauen Sie online nach saisonalen Rezepten und überraschen Sie den Senior mit einem neuen Gericht.
# Tipp 8: Auf den Bauch hören
Mit zunehmendem Alter kann unser Verdauungssystem empfindlicher auf
bestimmte Faktoren reagieren, wie zu große Portionen, spätes oder
fettiges Essen und scharfe Gewürze. Um herauszufinden, was für den
Senior am besten funktioniert, empfiehlt es sich, verschiedene Dinge
auszuprobieren und zu testen.
So klappt es:
- Langsam essen ist wichtig, sodass sich das Völlegefühl einstellen kann.
- Vermeiden
Sie Ablenkungen wie Fernsehen oder Zeitungen während des Essens, damit
der Senior bewusst genießen und erkennen kann, wann er satt ist.
- Experimentieren Sie mit Gewürzen wie Kümmel oder Oregano, um Bohnen, Kohl und Zwiebeln besser verträglich zu machen.
- Beachten
Sie, dass manche Menschen im Alter Milch schlechter vertragen, aber
Käse, Quark und Butter in der Regel kein Problem darstellen.
- Vermeiden Sie es Süßigkeiten für den Senior zu kaufen
- Haben
Sie Geduld, wenn der Senior kürzlich mit Vollkorn oder mehr Gemüse
angefangen hat. Der Körper braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
# Tipp 9: Essen muss Freude machen
Essen ist mehr als nur die Aufnahme von Nährstoffen, es spricht alle
Sinne an. Ernährungsexperten sagen, dass Menschen, die genießerisch
essen, auch gesünder essen. Eine achtsame Haltung beim Essen kann
dazu beitragen.
So klappt es:
- Nehmen Sie sich Zeit, um den Tisch hübsch zu decken, sodass der Senior das Essen genießen kann.
- Erlauben
Sie gelegentlich eine Praline oder andere Süßigkeiten ohne schlechtes
Gewissen. Es ist wichtig, dass die Ernährungsregeln nicht zu strikt
sind, damit man sie durchhalten kann.
- Schaffen Sie Anlässe, an denen mit der Familie regelmäßig zusammengesessen wird, wie z.B. bei einem Sonntagsbraten.
- Versuchen Sie neue Küchen und Geschmäcker, das eröffnet neue Welten und macht Spaß.
- Sprechen Sie mit dem Senior über Lieblingsgerichte und erwecken Sie alte Erinnerungen mit Speisen aus der Kindheit.
# Tipp 10: Ernährungsberater können weiterhelfen
Eine Ernährungsberatung, die oft von Krankenkassen angeboten wird,
kann dazu beitragen, die Nährstoffzufuhr individuell anzupassen und
einer Mangelernährung im Alter vorzubeugen oder zu bekämpfen. Ein
Ernährungsberater kennt die Stoffwechselprozesse im Körper und weiß
Bescheid über die verschiedenen Ernährungsformen sowie die Inhaltsstoffe
der jeweiligen Lebensmittel. Er kann das Essverhalten des Seniors
analysieren und abgestimmt auf den Gesundheitszustand einen
passenden Plan erstellen.
# Fazit: Gesunde Ernährung im Alter
Abschließend ist es wichtig zu betonen: Ernährung sollte nicht als
Zwang betrachtet werden, sondern als Mittel, um die Lebensqualität zu
verbessern. Seien Sie kreativ beim Essen und probieren Sie verschiedene
Dinge aus. Ermutigen Sie Ihren Angehörigen durch gemeinsame Mahlzeiten.
Wenn Sie Veränderungen vornehmen, sollten diese nicht radikal sein und
nicht alle Gewohnheiten auf einmal umstellen. Gehen Sie langsam und in
kleinen Schritten vor und berücksichtigen Sie das Tempo Ihres
pflegebedürftigen Angehörigen.